Die Blutuntersuchung auch Bluttest zählt zu den wichtigen Untersuchungsmethoden in der Laboratoriumsmedizin.
Verschiedene Ursachen neurologischer Erkrankungen lassen sich mit speziellen Bluttests nachweisen.
Einerseits können dies entzündliche Ursachen sein wie z.B. bei der Neuroborreliose, Multiplen Sklerose oder rheumatologischen Erkrankungen.
Andererseits können auch Erkrankungen des Stoffwechsels wie z.B. Diabetes oder Schilddrüsenerkrankungen als Ursache neurologischer Erkrankungen nachgewiesen werden. Auch seltenere Stoffwechselerkrankungen können nachgewiesen werden, wie z.B. bei manchen Formen der Polyneuropathie, der Demenz, der Bewegungsstörungen (Parkinson, Dystonie, Morbus Wilson,…), des Restless-Legs-Syndroms, von Muskelerkrankungen (Myasthenie, Muskeldystrophie,…).
In manchen Fällen helfen auch genetische Untersuchungen aus dem Blut, die Diagnose zu sichern.
Für die genaue Diagnose mancher neurologischer Erkrankungen ist der Bluttest nicht ausreichend (z.B. Neuroborreliose, Multiple Sklerose). Bei diesen ist oft eine Gewinnung des Nervenwassers (Liquor) im Rahmen einer Lumbalpunktion (Kreuzstich) unabdingbar.
Die Elektroenzephalographie ist die Ableitung und Aufzeichnung der menschlichen Hirnströme mit kleinen Haftelektroden auf der Kopfhaut. Die Untersuchung ist schmerzfrei und unbelastend. Ein EEG wird zur Untersuchung von Funktionsstörungen des Gehirns eingesetzt. Untersuchungsgründe sind meist akut oder chronisch auftretende Bewusstseinsstörungen, wie sie bei der Epilepsie oder Demenz auftreten können oder beianderen unklaren Beschwerden, welche eventuell auf fokale epileptische Anfälle hinweisen können.
Untersuchungsablauf
Die Untersuchung findet in einem bequemen Sessel statt. Eine Haube aus Gummischläuchen wird auf den Kopf aufgesetzt, darunter werden Oberflächenelektroden geklemmt, die die hirneigene elektrische Aktivität aufnehmen. Der Patient sollte während der Untersuchung entspannt sitzen und die Augen locker geschlossen halten. Bewegungen wie Reden, Husten, Schlucken oder Blinzeln werden aufgezeichnet und können das EEG-Kurvenbild überdecken und, sollten daher vermieden werden.
Während der Untersuchung wird der Patient mehrfach aufgefordert, die Augen zu öffnen und wieder zu schließen. Über einen Zeitraum von drei Minuten sollte er nach Aufforderung hyperventilieren (tief und kräftig atmen), gegebenenfalls erfolgt noch eine Flackerlichtreizung mittels einer Stroboskop-Lampe (Faktoren, die die Krampfschwelle senken können, siehe Epilepsie). Die Untersuchung dauert insgesamt mit Vorbereitung ca. 45 Minuten.
Messung der Nervenleitung durch Ableitung von Impulsen mit Klebeelektroden auf der Hautoberfläche.
Bei dieser Untersuchung wird die Leitungsfähigkeit der Nerven bestimmt. Durch elektrische Reizung von Nerven in den Armen oder Beinen mit sehr niedrigen Stromstärken, wird im Nerv ein elektrisches Potential erzeugt, dessen Ausbreitung in seiner Stärke und der Zeit gemessen werden kann.
Demenstprechend können prinzipiell zwei Arten von Nervenschädigungen nachgewiesen werden:
1) Das abgeleitete Signal wird schwächer. Nervenfasern gehen zugrunde (z.B. durch Alkohol oder Chemotherapie). Das Signal wird aufgrund der geringeren Nervenfaseranzahl schwächer. Auch bei Muskelerkrankungen kann das Signal schwächer werden, bei welchen dann eine EMG-Untersuchung angeschlossen wird.
2) Das Signal kommt verzögert. Ein normaler Nerv leitet den elektrischen Impuls mit einer Geschwindigkeit von ca. 45m/sec. Dieser Wert ist ein Mittelwert, weil der Nerv aus vielen Fasern besteht, die unterschiedlich schnell leiten. Eine Verlangsamung der Nervenleitung bedeutet meist eine Schädigung der Hülle des Nerven (Myelinscheide) und weniger der Nervenfasern selbst. Sie ist sozusagen ein Hinweis auf eine Schädigung der Isolierung des Nervenkabels. Diese kann angeboren oder erworben sein. Die häufigste Ursache einer Verlangsamung der Nervenleitung ist die Diabetes Erkrankung, wenn sie zu einer diabetischen Nervenschädigung geführt hat (diabetische Polyneuropathie).
Die Verlangsamung der Nervenleitung kann auch auf ein ganz kurzes Stück des Nerven beschränkt sein, etwa an einer Stelle, an der ein Nerv eingeklemmt wird. Häufigstes Beispiel hierfür ist das Karpaltunnelsyndrom, bei der ein Nerv (hier der Nervus medianus) am Handgelenk ein geklemmt wird, was zum Einschlafen der Finger oder auch zu einer Kraftlosigkeit der Handmuskeln führen kann. Die Untersuchung ist meist rasch durchgeführt und wird von den meisten Menschen nicht als unangenehm empfunden. Personen, die sehr stromempfindlich sind, werden sich eher beeinträchtigt fühlen, nur in seltenen Fällen muss die Untersuchung abgebrochen werden, weil der Stromreiz als zu unangenehm erlebt wird.
Messungen elektrischer Muskelaktivität mit dünnen, atraumatischen Nadeln zur Beurteilung von Muskelkrankheiten sowie Nerven- und Rückenmarkerkrankungen.
Wenn die Nadelelektrode im Muskel steckt, überträgt sie die elektrische Aktivität des Muskels über ein Kabel an das EMG-Gerät, welches das Signal verstärkt und sichtbar auf einem Bildschirm und auch hörbar über einen Lautsprecher darstellt. Anhand der Form der aufgezeichneten Muskelpotentiale lassen sich dann Rückschlüsse auf die Muskelfunktion schliessen, weshalb sich diese Untersuchung gut zur Beurteilung bei Muskelerkrankungen (z.B. bei Beschwerden wie Muskelkrämpfen, Muskelzuckungen, Muskelschmerzen, Muskelschwund und eventuell damit verbundenen Erkrankungen wie z.B. Muskelentzündungen, Muskeldystrophie, Amyotrophe Lateralsklerose) eignet.
Viel häufiger jedoch wird das EMG zur indirekten Beurteilung der Nervenfunktion angewendet. Bei einem vollständig entspannten gesunden Muskel hört man keine Aktivität, obwohl dieser immer aktionsbereit ist. Gehen jedoch Nervenfasern zugrunde, beginnt der ständig aktionsbereite Muskel sich irgendwann von selbst zu entladen. Spontane Entladungen des Muskels sind also ein Zeichen für eine Nervenschädigung. Diese Entladungen sind meist so klein, dass sie nur im EMG sichtbar sind. Manchmal werden sie jedoch so stark, dass sie auch als unwillkürliche Muskelzuckung sichtbar werden können.
Die Untersuchung der Muskeln dient also dazu, Schädigungen am zuführenden Nerven feststellen zu können. Deshalb kann man z.B. aus der Untersuchung eines Muskels am Arm oder am Bein Rückschlüsse auf eine Schädigung des Nerven an der Wirbelsäule, z.B. durch einen Bandscheibenvorfall ziehen. Man muss also nicht an der Wirbelsäule selbst untersuchen.
Patienten profitieren vom Neuromonitoring bei den Operationen, bei denen das Risiko einer Verletzung von Teilen des Nervensystems besteht. Meistens wird diese von Neurologen angebotene Dienstleistung von Wirbelsäulenchirurgen genutzt, aber auch in anderen chirurgischen Fachgebieten wird es eingesetzt (Neurochirurgie, Gefässchirurgie, orthopädische Chirurgie, bei Eingriffen von HNO-Ärzten und Urologen).
Bei jedem chirurgischen Eingriff an Wirbelsäule besteht ein gewisses Risiko für das Rückenmark oder die daraus entspringenden Nervenwurzeln. Somatosensorische evozierte Potentiale (SEPs) können von Neurologen während der Operation zur kontinuierlichen Überwachung der Nervenfunktion zum Beispiel an der Wirbelsäule durchgeführt werden. Hierbei wird an Körperteilen unterhalb des Operationsbereichs stimuliert und am Kopf oberhalb des Operationsbereichs abgeleitet. Nach einer Messung der Ausgangswerte vor der Operation erfolgen dann laufend vergleichende Messungen während der Operation. Gibt es keine Veränderung, kann davon ausgegangen werden, dass das Rückenmark oder die Nervenwurzeln unverletzt geblieben ist. Bei Veränderungen der Werte können oft noch während der Operation chirurgische Korrekturen vorgenommen werden, z.B. durch Entfernung Änderung des gewählten operativen Zugangsweges oder Entfernung von zuvor gesetzten störenden Implantaten.
Oft werden auch Motorisch evozierte Potentiale (MEPs) für das Neuromonitoring angewandt. Hier wird in umgekehrter Folge das motorische Zentrum von der Kopfoberfläche aus stimuliert und die Ableitung erfolgt unbterhalb des Operationsbereichs an den Händen oder Beinen. Dies erlaubt die direkte Überwachung der motorischen Funktion während der Operation.
Mit dieser Messung wird die Leitungsfähigkeit der motorischen Nervenbahnen, also Nervenbahnen vom Gehirn über das Rückenmark und die peripheren Nerven zum Muskel, bestimmt. Damit können zusätzlich zu den Messwerten der Elektroneurographie (periphere Nervenbahnen) auch Einschätzungen zu den motorischen Nerven in Hirn und Rückenmark (zentrale Nervenbahnen) vorgenommen werden.
Bei der Magnetstimulation wird über den Kopf des Patienten eine Magnetspule gehalten. Diese Spule gibt einen magnetischen Impuls ab, der die darunter liegenden motorischen Nervenzellen kurzzeitig stimuliert. Eine Muskelzuckung wird ausgelöst und an den Armen oder Beinen über aufgeklebte Elektroden registriert. Die Zeit zwischen der Impulsabgabe über dem Kopf bzw. der Wirbelsäule und der aufgetretenen Muskelzuckung wird gemessen. So kann festgestellt werden, ob eine Funktionsstörung der motorischen Nervenbahnen besteht.
Die Magnetstimulation ist nicht schmerzhaft, wird aber durch den plötzlichen Impuls mit Muskelzuckungen gelegentlich als unangenehm empfunden. Die Untersuchung wird im Sitzen durchgeführt. Der Patient wird aufgefordert, den Muskel, auf den die Elektroden aufgeklebt werden, leicht anzuspannen. Ansonsten sollte er entspannt und ruhig sitzen bleiben.
Die Untersuchung ist ungefährlich, darf aber nicht bei Patienten mit Epilepsien, mit Metallteilen im Kopf (z.B. Metallsplitter im Auge oder bestimmte Clips nach Kopfoperationen), in der Schwangerschaft und bei Trägern von Herzschrittmachern oder Neurostimulatoren erfolgen.
Oft werden als Ergänzung zu den MEPs die in umgekehrter Richtung im sensorischen Nervensystem verlaufenden somatosensorisch evozierten Potentiale (SEPs) mituntersucht. Beide Untersuchungen können auch von Neurologen zur kontinuierlichen Überwachung der Nervensysteme während Operationen zum Beispiel an der Wirbelsäule durchgeführt werden. Diese Techniken sind dann Bestandteil des sogenannten intraoperative Neuromonitorings (IOM).
Die gesamte Untersuchung dauert ca. 20-45 Minuten.
Die Magnetresonanztomographie, kurz auch MR genannt, ist ein bildgebendes Verfahren, bei dem die Struktur des Gewebes (insbesondere des Hirn- oder Rückenmarkgewebes), besonders gut dargestellt werden kann. Es werden hierbei starke Magnetfelder zur Anregung (Resonanz) der Atomkerne (Kernspin) im Gewebe angewendet, welche dann von selbst wieder unterschiedliche Signale aussenden, die aufgefangen und weiter analysiert werden können. Durch die moderne Computertechnik werden aus den Signalen Schnittbilder (Tomographie) berechnet, welche dann vom Experten ausgewertet werden können. Die englische Abkürzung MRI (Magnetic Resonance Imaging) hat sich in weiten Teilen durchgestzt.
Die dabei angewendeten hohen Magnetfelder sind im Vergleich zu den gefährlicheren Röntgenstrahlen für den Menschen harmlos. Nur wenn Patienten Metallteile in sich tragen, könnte eine Gefahr durch Bewegung oder Erhitzung derselben entstehen.
Bei vielen neurologischen Fragestellungen ist auch die Darstellung der Blutgefässe notwendig. Für diese wird dann ein Kontrastmittel gespritzt. Dieses ist oft viel verträglicher als die gängigen Kontrastmittel. Dennoch kann es auch hier in seltenen Fällen zu Unverträglichkeiten kommen.
Informieren Sie bitte daher den Untersucher frühzeitig, wenn sie Metallteile im Körper tragen und im Falle einer geplanten Kontrastmittelgabe, ob sie eine Kontrastmittelallergie oder eine Nierenerkrankung haben.
Häufig werden bei Patienten mit Schwindel oder ähnlichen Beschwerden (Gleichgewichtsstörung, Gangunsicherheit, Koordinationsstörung) nach der körperlichen neurologischen Untersuchung weitere Zusatzuntersuchungen durchgeführt. Diese sollen helfen, Störungen im Gleichgewichtssystem (vestibuläres System) zu dokumentieren. Von Natur aus sind mit Gleichgewichtssystem auch die Systeme für das Hören und Sehen sehr eng verknüpft. Daher werden diese Systeme auch speziell untersucht, um Rückschlüsse auf Störungen im Geichgewichtssystem ziehen zu können.
Um die Untersuchungsergebnisse nicht zu verfälschen, wird empfohlen, dass Schwindel-, Beruhigungs- und Schlafmedikamente sowie Alkohol einige Tage vor der Untersuchung nicht eingenommen werden. Sollte dies nicht möglich sein, ist dennoch eine genaue Angabe der genommenen Medikamente notwendig.
Videookulographie (VOG)
Bei dieser Untersuchung werden mit Hilfe einer Spezialbrille Änderungen von Augenbewegungen mit Minikameras aufgezeichnet, während das Gleichgewichtssystem greizt wird. Die Reizung kann entweder über eine bei Ihnen durch den Untersucher rasch durchgeführte Kopfdrehung (Kopfimpulstest) erfolgen oder durch einen gekühlten oder gewärmten Luftstoss ins Ohr (=Kaloriktest, Kalorimetrie).
Bestimmung der Subjektiven Visuellen Vertikalen (SVV)
Mit der Spezialbrille wird die Aussenwelt optisch abgeschirmt und dem Patienten eine Linie gezeigt, welche nach seinem subjektiven Empfinden mit einem kleinen Hebel in der Hand ins Lot (=Senkrechte, Vertikale) gebracht werden soll. Bei manchen Schwindelbeschwerden kann diese Aufgabe nicht genau genug gelöst werden.
Vestibulär evozierte myogene Potenziale (VEMP)
Dies ist eine Messung von reflexartigen Muskelantworten nach einer Reizung des Gleichgewichtssystems. Die Reizantwort im Muskel wird durch die Reizung des Gleichgewichtssystems ausgelöst (vestibulär evoziert). Die Muskelaktivität wird mit an der Haut unterhalb des Auges oder am Hals über dem Muskel aufgeklebten Elektroden gemessen (myogene Potenziale). Die Reizung erfolgt entweder durch eine Vibration an der Stirne oder durch laute Klickgeräusche über einen Kopfhörer.
Sämtliche Untersuchungen sind harmlos, können jedoch bei Einzelnen einen Schwindel auslösen. Dieser bildet sich jedoch meist in kurzer Zeit wieder zurück.
Oberflächliche Hirnströme können an der Kopfhaut einfach abgelesen werden (siehe auch EEG). Durch verschiedene äussere Reize können diese verändert werden. Bei dieser Untersuchung wird eine Veränderung der Hirnströme (Potentiale) durch feine elektrische Reize an Nervenendigungen des Körpers (somatosensorisch) ausgelöst (evoziert).
Die Messung der sensibel evozierten Potentiale untersucht die Leitung im sensiblen System. Dieses umfasst die für die Sensibilität (Gefühl, z.B. Berührungsempfinden, Druckempfinden u.ä.) zuständigen Nerven in den Beinen, Armen oder im Gesicht, die sensible Nervenwurzel im Wirbelsäulenbereich, die Nervenfasern im Rückenmark, die Weiterleitung im Gehirn bis zur Hirnrinde, die speziell die Sensibilität verarbeitet.
Die Ableitung erfolgt mit zu Beginn an der Kopfhaut angebrachten (meist angeklebten) Messelektroden. Der Sensibilitäts-Reiz wird als elektrischer Impuls über einem Nerven am Bein (seltener Arm oder Gesicht) gegeben. Dabei sollten leichte Muskelzuckungen sichtbar sein. Die Reize erregen die Nerven und werden dann zum Rückenmark geleitet. Von dort geht es dann über Verschaltungen zu verschiedenen Zentren im Gehirn bis zur Hirnrinde.
Über Elektroden an der Wirbelsäule oder Schulter und am Kopf können diese Impulse abgeleitet und vermessen werden. Anhand der zeitlichen Abfolge und Form der Potentiale lassen sich Rückschlüsse auf die Funktion der Leitungen von den Nervenendigungen am Körper bis hin zur Verarbeitung im Gehirn ziehen. Bei verschiedenen Erkrankungen können diese Potenziale pathologisch verändert sein. Funktionsstörungen in den sensiblen Nervenbahnen können somit festgestellt und lokalisiert werden, wie zum Beispiel bei der Multiplen Sklerose oder der Verengungen des Wirbelkanals mit Einklemmungen des Rückenmarks oder anderen Rückenmarkserkrankungen.
Diese Methode eignet sich auch gut für Verlaufsuntersuchungen. Da die sensibel evozierten Potentiale sehr klein sind und durch Muskelbewegungen, Augenbewegungen u.ä. überdeckt werden, müssen viele kleine Reize (mindestens 100 pro Seite) angewendet werden. Es ist besonders wichtig, dass der Patient entspannt ist und sich nicht bewegt. Störquellen wie Hörgeräte oder Mobiltelefone müssen abgeschaltet sein.
Oft werden als Ergänzung zu den SEPs auch die in umgekehrter Richtung im motorischen Nervensystem verlaufenden motorisch evozierten Potentiale (MEPs) mituntersucht. Beide Untersuchungen können auch von Neurologen zur kontinuierlichen Überwachung der Nervensysteme während Operationen zum Beispiel an der Wirbelsäule durchgeführt werden. Diese Techniken sind dann Bestandteil des sogenannten intraoperative Neuromonitorings (IOM).
Die Untersuchung ist ungefährlich und nicht schmerzhaft. Gelegentlich werden die elektrischen Impulse als unangenehm erlebt. Sie dauert insgesamt zwischen 10 und 45 Minuten.
Mit dieser Untersuchung werden die kleinen Nervenfasern untersucht, welche der ENG-Untersuchung nicht zugänglich sind. Es handelt sich hier auch um spezielle Nervenfasern, welche für die automatisch ablaufenden innerkörperlichen Vorgänge zuständig sind (Herzfunktion, Atmung, Temperatur, Verdauung, Schweissproduktion,…).
Mit dem Sudoscan wird die Leitfähigkeit der Haut gemessen, von der die Schweissproduktion abhängt. Diese hängt wiederum von der Funktion der kleinen Nervenfasern ab. Somit kann durch die Leitfähigkeit der Haut indirekt die Funktion der kleinen Nervenfasern geprüft werden. Diese kann zum Beispiel im Rahmen einer Polyneuropathie (durch Diabetes oder als Nebenwirkung einer Chemotherapie), bei bestimmten Parkinsonsyndromen oder anderen selteneren Erkrankungen gestört sein.